Das Unterreich der Protozoa ist eine Gruppe meist mikroskopisch kleiner Einzeller, welche den Metazoa
gegenübergestellt werden.
Aufbau:
-Das Plasmalemm ist die umschliessende Membranschicht
-Ektoplasma (Aussenplasma) wird diejenige Zone genannt, welche man im Mikroskop als homogen (gleichmäßig)
und hyalin (strukturlos) erkennen kann.
- das Endoplasma ist die zum Zellkern nächste Schicht, die den grössten Teil der
Zelle ausmacht. Aufgrund zahlreicher Einschlüsse erscheint die Zone als stark strukturiert.
- Die Grenzschicht zwischen Ecto- und Endoplasma bildet ein Netz aus Actin- und
Myosinfilamenten welches einen Übertritt von endoplasmatischen Komponenten in das Ektoplasma verhindert. Die Filamente können kontrahiert werden, was
eine Umstrukturierung der Zelle zur Folge hat.
- Das Zytoplasma ist durchzogen von:
endoplasmatisches Retikulum ER
Mitochondrien Lysosomen Golgi-Apparat
Dictyosomen Peroxisomen Mikrofilamenten
Ernährung: - selten autotroph (bauen organisches Material aus anorganischem auf ) meist
heterotroph ( manchmal amphitroph ) - falls kein Cystostom ( Zellmund ) und Cytophyge ( Zellafter ) vorhanden:
Phagocytose: Die Nahrung wird von der Zellmembran umschlossen und bildet im
Körperinneren eine Nahrungsvakuole. Verdauungsenzyme zersetzen die Nährstoffe in der Nahrungsvakuole. Die verdauten Stoffe werden durch Pinocytose ins Zellinnere aufgenommen.
Unverdauliches wird in Defäkationsvakuolen zur Zellmembran transportiert und nach Aussen entleert.
Osmoregulation (Wasserregulation): Erfolgt durch die pulsierende Vakuole, in die während der Diastole
überschüssiges Wasser einströmt und in der Systolephase ausgetrieben wird. Den parasitischen Protozoen fehlt diese Vakuole oft, welche sonst in Ein- oder Mehrzahl vorkommt.
Überdauerungsformen: In extrem ungüstigen Lebenssituationen können viele Protozoen Zysten (Abscheidung von
organischen Materialien) ausbilden. In diesen Zysten können die Protozoen über weite Strecken verschleppt werden. Ausserdem spielen sich innerhalb der Zysten oft Vorgänge der Befruchtung und Fortpflanzung ab.
Äusserer Schutz: Oft bilden Protozoen Schutzhüllen, -gehäuse, -skelette usw. aus, die neben Proteinen,
Kalziumkarbonat, usw. auch eingelagerte Fremdkörper enthalten können.
Zellkern: Oftmals ist nicht nur ein Kern sondern eine Vielzahl von Kernen vorhanden. Bei den Ciliaten kann
man zwischen dem Makronukleus(somatisch) und den Mikronukleus (generativ) unterscheiden.
Fortpflanzung: Diese findet durch eine Teilung statt. Die Teilung kann eine halbierende Zweiteilung,
Knospung oder Vielteilung sein. Man spricht von einer Agamogonie (ungeschl.Fortpflanzung), wenn bei der Teilung keine Geschlechtszellen entstehen. Wechseln sich die Zellen in einem Geschlechtszyklus mit den
Gamonten ab, nennt man sie Agamonten.
Sexualgeschehen:
Gametogamie: Kopulation zweier freischwimmender Gameten
Gamontogamie: Zwei Gamonten treffen hierbei aufeinander.
Zwei Vorgänge können ablaufen:
Es entstehen Gameten, die jedoch in einer von den Gamonten gebildeten Cystenhülle verbleiben. Die Gameten vereinigen sich und bilden die Zygote -über eine Plasmabrücke werden
die Geschlechtskerne in die konjugierte Zelle übertragen ( Konjugation).
Autogamie: Es teilt sich in einem Gamonten der Zellkern und bildet Gameten. Diese
verschmelzen jedoch in dem Gamonten wieder.
Pädogamie: Hier verschmelzen die Gameten , die von ein und demselben Gamonten abstammen.
Autogamie und Konjugation sind keine Vorgänge, bei denen eine Vermehrung eintritt.
Von einem Generationswechsel
(Metagenese) spricht man, wenn im Sexualzyklus geschlechtlich und ungeschlechtlich entstandene Generationen einander ablösen.
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