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Stamm: Arthropoda ( Gliederfüßler )
Klasse: Arachnida (Spinnentiere)
Ordnung: Aranaeae (Webspinnen)
Allgemein:- ca. 34 000 Arten - Aus der Spinnseide wird ein Netz aufgebaut, welches oft erneuert wird. Alte
Netzbestandteile werden im Pharynx wieder aufgespalten - Netze werden nur von weiblichen Spinnen gebaut
Netzarten: Baldachimnetze: Hierbei befindet sich das Netz in horizontaler Lage. Die Fangfäden
befinden sich unterhalb und überhalb des Netzes. Das Beutetier verfängt sich in den Fangfäden und fällt auf das Netz oder wird von der Spinne von oben eingewickelt.
Radnetze: Die Netze sind
vertikal angebracht. Sie bestehen aus Rahmenfäden, radialen Speichen und der Fangspirale.
Charakteristisch: - Cheliceren sind als zweigliedrige Klaue ausgebildet, die Giftdrüsen zum Beutefang und der
Verteidigung besitzen - Besitz von Spinnwarzen am Opisthosoma, welche Spinnseide aus Proteinen produzieren, die für Beutefang, Fallfaden, Kokonbau, Einwickeln der Beute für die Vorratshaltung, Luftfortbewegung
und Netzbau verwendet wird.
Ernährungstrakt: - es findet eine extraintestinale Verdauung statt. Hierbei pumpt die Spinne Verdauungssäfte
in die Beute und saugt mittels des muskulösen Pharynx (Saugmagen) die vorverdaute Beute aus. Es bleibt nur die Cuticula der Insekten zurück.
Atmung & Blutgefäßsystem: - 1 Paar Fächerlungen:
wohl ursprünglich Einstülpungen von Kiemen, welche am Opisthosoma ausmünden. - 1-2 Paar Röhrentracheen: diese durchziehen oft den ganzen Körper und enden am Opisthosoma mit einer Öffnung, dem Stigma
- ausgedehntes Arteriennetz - zwei Paar Nephridien
Geschlechtstrakt & Fortpflanzung: - Gonaden münden am 2. Segment des Opisthosomas. - die Spermien werden von den Männchen in einem kleinen
Fangnetz aufgenommen und zum Bulbus der Pedipalpen transportiert. Von hier werden die Spermien zum Weibchen übergeben. - bei weiblichen Spinnen sind zwei Gruppen anhand des Geschlechtsapparates zu unterscheiden:
*haplogyne Spinnen: der Einführungsgang für den Bulbus ist auch der Befruchtungsgang *enthelegyne Spinnen: hier besitzen die weiblichen Spinnen ein
Kopulationsorgan (Epigyne), welches mit dem Bulbus des Männchens die Kopulation vollziehen kann. - es erfolgt eine innere Besamung - die Eier werden in einem Kokon abgelegt
- durch das Netz werden Pheromone der Weibchen übertragen. - das Männchen muß in einer bestimmten Frequenz am Netz zupfen, damit das Weibchen das Beutefangverhalten aufgibt und verharrt, bis der Geschlechtsakt
vollzogen ist. Oftmals wird das deutlich kleinere Männchen jedoch danach auch zur Beute.
Nervensystem & Sinnesorgane:
- als Mechanorezeptoren sind an den Beinen zahlreiche Sinneshaare (Trichobien) ausgebildet - die Augen sind in zwei Reihen zu 4 Augen angeordnet. Die Anordnung ist ein taxonomisches Merkmal.
Histologie & Morphologie: - am Prosoma befinden sich 6 Paar Extremitäten, das erste Paar ist zu
Cheliceren umgewandelt. Sind die Cheliceren parallel zur Oberfläche angeordnet, so werden diese als orthognath bezeichnet; sind sie senkrecht zur Längsachse des Tieres eingeschlagen, bezeichnet man dies als
labidognath.
Die 6-gliedrigen Extremitäten des zweiten Paares sind als Pedipalpen ausgebildet, mit denen die Beute betastet wird. Die Männchen tragen hier ein verdicktes Begattungsorgan (Bulbus). Die übrigen
Paare sind Laufbeinpaare, die aus 7 Gliedern aufgebaut sind:
Coxa Trochanter Femur Patella Tibia Metatarsus Tarsus
Hierbei befinden sich auf dem Tarsus oftmals Einrichtungen, um die Haftung auf glatten Oberflächen zu
verstärken. So sind sie zum Beispiel durch Ausbildung kleinster Haare befähigt, an Glasscheiben hochzulaufen. Der Tarsus ist oftmals auch bekrallt, um einen Halt im Netz zu garantieren.
- das Abdomen besteht aus zwölf Segmenten und ist über einen Stiel (Petiolus) mit dem Prosoma verbunden.
Die Spinnwarzen stellten urprünglich Extremitäten des 4. und 5. Abdominalsegmentes dar. Bei ursprünglichen
Tieren sind 4 Paar ausgebildet, oft erfolgt eine Reduktion.
*cribellatae Spinnen haben das 4.Spinnwarzenpaar zu einer Platte aus unzähligen kleinen Spinndrüsen (Cribellum)
umgebildet. Ebenso befindet sich hier am Metatarsus des 4.Laufbeinpaares ein kammähnliches Calamistrum, mit dem aus der Spinnseide des Cribellum eine Fangwolle hergestellt wird. Die Fangspirale wird hier mit
Fangwolle besetzt , so dass die Beute sich im Netz verwickelt.
*ecribellate Spinnen haben anstatt des Cribellum am 4. Spinnwarzenpaare nur einen Colulus (Spinnhügel)
ausgebildet. Auch ein Calamistrum fehlt hier.
Sie besetzen das Fangnetz mit kleinen klebrigen Tröpfchen.
- die Cuticula ist stark chitinisiert, so dass ein Wachstum nur durch Häutung möglich ist. Bei dieser Häutung
wird die Cuticula im Ganzen abgestreift, es bleibt eine Exuvie zurück. Mit der Geschlechtsreife ist normalerweise das Wachstum abgeschlossen.
- zwischen Coxa und Trochanter befindet sich eine Sollbruchstelle, die die Tiere zur Autotomie befähigen. Bei
Verlust von Beinen können so die Gliedmaßen neugebildet werden.
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